Leiden Menschen unter einer eingeschränkten Nasenatmung, so kann manchmal eine Korrektur der Nasenscheidewand die Beschwerden stark verbessern oder sogar ganz beseitigen. „Patienten, die nicht frei durch die Nase atmen können oder immer wieder eine Nasennebenhöhlenentzündung entwickeln, sollten zunächst beim HNO-Arzt die Ursache abklären lassen. Werden eine allergisch-bedingte Schwellung der Nasenschleimhaut und auch andere Gründe wie Polypen ausgeschlossen, können anatomische Auffälligkeiten die Symptomatik erklären und entsprechend kann z.B. eine Begradigung der Nasenscheidewand den Betroffenen helfen", erläutert Dr. Doris Hartwig-Bade, Vize-Präsidentin des Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Weitere Folgen einer deutlich verbogenen Nasenscheidewand können neben einer behinderten Nasenatmung oder chronischen Nebenhöhlenentzündungen eine verstärkte Mundatmung und dadurch bedingte Halsinfektionen, Schnarchen oder Nasenbluten sein. „Eine verkrümmte Nasenscheidewand kann heutzutage ambulant mit verschiedenen, modernen Techniken - abhängig von der Art der Verbiegung - operativ korrigiert werden. Der Eingriff erfolgt durch die Nasenöffnung, so dass äußerlich keine Narben zurückbleiben. Nach der Operation braucht die Nasenschleimhaut einige Zeit, um sich zu regenerieren. Deswegen sind eine regelmäßige Schleimhautpflege mit Nasensalbe und Nasenspülungen sowie Kontrollen des Heilungsverlaufs beim HNO-Arzt wichtig", erklärt die niedergelassene HNO-Ärztin aus Lübeck.
Operationen der Nasenscheidewand sind häufige Eingriffe im heutigen Praxisalltag eines HNO-Arztes. Zum einen werden sie aufgrund medizinischer Beschwerden wie der behinderten Nasenatmung durchgeführt, zum anderen sind sie Teil einer plastischen Operation, die aus kosmetischen und rekonstruktiven Gründen der äußeren Nase erfolgt. Eine Veränderung der Nasenscheidewand sollte im Kindes- und Jugendalter vermieden werden, da es vor Abschluss des Körperwachstums zu Verletzungen einer Wachstumszone kommen kann.