Treten bei einem Patienten während des Einatmens pfeifende Atemgeräusche mit Luftnot auf, kann statt eines Asthmas auch eine Fehlfunktion der Stimmbänder, kurz eine VCD (engl.: vocal cord disfunction) vorliegen. Häufig wird dieser „Stimmband-Krampf" mit einem Asthma-Anfall verwechselt, allerdings ist die zu Grunde liegende Ursache verschieden: Bei einer VCD verengen sich die Stimmbänder und nicht wie bei Asthma die Bronchien. Daher ist das Gefühl der Atemnot auch eher im Halsbereich lokalisiert und nicht - wie beim Asthma - in der Brust. Da die Ursachen von Asthma und VCD so grundverschieden sind, helfen auch keine Asthma-Medikamente, wenn es zu den für VCD typischen Stimmband-Krämpfen kommt. Zwar kann man eine bestehende Stimmbandfehlfunktion mit bestimmten Atemtechniken, Massagen zur Lockerung des Hals- und Schulterbereichs und Entspannungsmethoden behandeln. Vor allem aber ist es wichtig, dass der Patient weiß, dass ein VCD-Anfall auch von selbst wieder vorüber geht und nur eine sehr kurze Zeit andauert. Dem Patient muss bewusst werden, dass solche Anfälle nicht lebensgefährlich sind, auch wenn sie durchaus lebensbedrohlich wirken. Wenn er seine Angst überwinden lernt, kann er sich bei einem Anfall auf die erlernten Therapieanweisungen konzentrieren und kann so viel besser mit der Erkrankung zu Recht kommen.Bildquelle: © Sebastian Kaulitzki - Fotolia.com
Die Auslöser für eine VCD sind vielfältig und reichen von allgemeinen Schluckstörungen über das nächtliche Verschlucken von saurem Mageninhalt auf Grund einer Reflux-Störung bis hin zu chronischen Entzündungen der Stirn- oder Nasennebenhöhlen. Aber auch Stress, neurologische Ursachen oder Allergene können als Auslöser in Frage kommen.
Der HNO-Arzt kann mit einer so genannten laryngoskopischen Untersuchung die Funktionalität der Stimmbänder überprüfen. Sollte er eine VCD ausschließen, ist es ratsam, zur Abklärung einer asthmatischen Erkrankung einen Lungenarzt aufzusuchen.