Anhaltende Mundtrockenheit kann zu schmerzhaften Entzündungen führen

Häufige bzw. anhaltende Mundtrockenheit kann unangenehme und schmerzhafte Entzündungen der Mundschleimhaut oder der Speicheldrüsen nach sich ziehen. „Bei Mundtrockenheit ist der Speichelfluss gestört, speziell Bakterien können sich leichter ansiedeln,  vermehren und so zu einer Entzündung führen. Mundtrockenheit kann vor allem durch die Einnahme bestimmter Medikamente, beispielsweise als Nebenwirkung von Präparaten gegen Herzerkrankungen und Depressionen, begünstigt werden", erklärt Dr. Doris Hartwig-Bade, Vizepräsidentin des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte und Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein. Generell sind eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und eine gute Mundhygiene für einen gesunden Speichelfluss ganz wichtig. „Mit zuckerfreien Bonbons, Kaugummis oder sauren Säften lässt sich die Speichelproduktion anregen, um die Drüsen zu reinigen", rät die niedergelassene HNO-Ärztin aus Lübeck. Gleichzeitig wirken diese Maßnahmen oft auch gegen Mundgeruch.

Speichelsteine, sogenannte Sialolithen, können ebenfalls zu Infektionen der Speicheldrüsen führen. „Sie behindern die Drüsenausgänge und damit den Abfluss des Speichels in den Mundraum. In dem angestauten Speichel können sich Bakterien und Viren leicht vermehren und so zu einer Speicheldrüsenentzündung beitragen. Speichelsteine entstehen, wenn die Zusammensetzung des Speichels verändert ist, beispielsweise in Folge von Stoffwechselerkrankungen. Grunderkrankungen, die mit Verengungen der Drüsengänge einhergehen, wie z.B. Sklerodermie, einer autoimmun-bedingten Bindegewebserkrankung, begünstigen ebenfalls die Bildung von Speichelsteinen. Eine in der Kindheit durchgemachte Mumps-Erkrankung kann ebenfalls einen verengten Drüsengang zur Folge haben", erläutert die Vizepräsidentin des HNO-Bundesverbandes.

Bei anhaltender Mundtrockenheit oder einer auffällig druckempfindlichen bzw. geschwollenen Speicheldrüse sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen. „Er kann die Ursachen abklären und entsprechende Behandlungsmaßnahmen einleiten. Zur Entfernung von Speichelsteinen gibt es abhängig von der Größe des Steins verschiedene effektive Therapieoptionen", empfiehlt Dr. Hartwig-Bade.

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