Anhaltende Mundtrockenheit beim HNO-Arzt abklären lassen

Bei anhaltender Mundtrockenheit sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen und von entsprechenden Behandlungsmaßnahmen zu profitieren. „Bei Mundtrockenheit ist der Speichelfluss gestört, speziell Bakterien können sich leichter ansiedeln,  vermehren und so zu einer unangenehmen und schmerzhaften Entzündungen der Mundschleimhaut oder der Speicheldrüsen führen. Daher sollte Mundtrockenheit, eine so genannte Xerostomie, möglichst behandelt werden“, erklärt Dr. Joachim Wichmann, Vizepräsident des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte und Landesvorsitzender in Nordrhein.  Mundtrockenheit ist ein häufiges Leiden, vor allem bei älteren Frauen. Laut einer aktuellen Studie aus Schweden,  für die 20.000 Menschen befragt wurden, klagen 6% der 50-jährigen Frauen und 22,3% der 75-jährigen Frauen über nächtliche Mundtrockenheit. Die Ursachen für Mundtrockenheit sind vielfältig. Sie kann beispielsweise durch die Einnahme bestimmter Medikamente begünstigt werden. „Die Xerostomie gehört zu den häufigen Nebenwirkungen von einigen Präparaten für Bluthochdruck- und Herz-Patienten sowie für Menschen mit Depressionen. Außerdem kann es in Folge von Tumor-Bestrahlungen (Radiotherapie) im Kopf-Hals-Bereich zu Mundtrockenheit kommen. Auch durch verschiedene angeborene Stoffwechselerkrankungen bzw. Autoimmunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom, das Mikulicz-Syndrom oder eine Sklerodermie kann der Speichelfluss beeinträchtigt sein. Wichtig ist eine fachärztliche Diagnose, um die richtigen Therapieschritte einzuleiten. Dies kann die Gabe von Medikamenten sein oder aber nach Absprache mit dem behandelnden Kollegen der Wechsel eines Blutdrucksenkers“, erläutert der niedergelassene HNO-Arzt aus Krefeld.„Generell sind eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und eine gute Mundhygiene für einen gesunden Speichelfluss ganz wichtig. Mit zuckerfreien Bonbons und Kaugummis lässt sich die Speichelproduktion anregen, um die Drüsen zu reinigen“, rät Dr. Wichmann. Gleichzeitig wirken diese Maßnahmen oft auch gegen Mundgeruch.

Studienquelle: Johansson AK et al.: Self-reported dry mouth in Swedish population samples aged 50, 65 and 75 years. Gerodontology. 2012; 29(2): e107-15 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22050189

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