Für viele Menschen ist der offizielle Frühlingsbeginn das Startsignal, um ihre Wohnung bzw. ihr Haus gründlich zu entrümpeln, zu entstauben und zu reinigen. Doch nicht alle sollten sich sorglos in den Frühjahrsputz stürzen. Neben den teils aggressiven Putzmitteln, die bei manchen Menschen zu Atemwegsproblemen führen können, leiden besonders Allergiker unter ausgiebigen Putzaktionen.
Ein Grund kann zum Beispiel eine Hausstaubmilbenallergie sein. „Schätzungen zufolge sind etwa 10% der Menschen in Deutschland von einer solchen Allergie betroffen", sagt Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund in Mönchengladbach. Betroffene reagieren allergisch auf so genannte Hausstaubmilbenallergene, die hauptsächlich im Kot der kleinen Tiere, aber auch in deren Körpern vorkommen. Beim Putzen wirbelt man Staub auf und kann dabei in Kontakt mit diesen allergieauslösenden Stoffen - den Allergenen - kommen. Es kann daher schon helfen, feucht Staub zu wischen. So wird der Staub nicht so stark aufgewirbelt. Teppichböden sollten kurzflorig sein und regelmäßig gesaugt werden. Dabei werden am besten spezielle Staubsauger benutzt, deren Filtersysteme die Allergene nicht in die Raumluft zurückpusten, sondern festhalten. Glatten Bodenbelägen kann der anfallende Staub nicht so gut anhaften. Sie sollten sehr regelmäßig am besten feucht gewischt werden.
Regelmäßig lüften
„Eine andere Ursache für Probleme beim Frühjahrsputz kann eine Allergie gegen die Sporen von Schimmelpilzen sein", erklärt Dr. Dirk Heinrich vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte in Neumünster. „Schimmelpilze können besonders in feuchten Räumen entstehen, beispielsweise im Badezimmer oder eher kühlen Schlafzimmern." Außerdem können die Pilzsporen in andere Räume getragen und dort aufgewirbelt werden. Die Pilzsporen können als Allergene wirken und Beschwerden auslösen. Deswegen sollte man versuchen zu vermeiden, dass sich Schimmelpilze überhaupt bilden. „Man muss dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit immer aus den Räumen heraus kann - gutes und regelmäßiges Lüften ist wichtig." Sollten sich dann doch Stellen mit Schimmelpilzen bilden, müssen sie entfernt werden, um unter anderen die Atemwege nicht zu belasten.
Gleich, ob reizende Putzmittel oder beim Putzen aufgewirbelte Allergene die Ursache für die Beschwerden sind: Die Probleme werden häufig dadurch verstärkt, dass man in eher kleinen Räumen putzt und die Belastung durch die chemischen Stoffe sowie die Allergene entsprechend relativ hoch ist. Während des Putzens sollten möglichst Türen und Fenster weit geöffnet sein. Wer dennoch Probleme hat, kann sich auch einen Mund- und Nasenschutz kaufen. Ein einfacher aus der Apotheke oder dem Baumarkt reicht meist schon, um Staub, Milben und Schimmelpilze wie in einem Filter abzufangen.