Für Pollenallergiker wird es in den kommenden Wochen eng: Weil es lange Zeit so kalt war, kommen nun viele Gewächse gleichzeitig zur Blüte und sondern Pollen ab. Wenn Heuschnupfen-Geplagte im Herbst/Winter keine ursächliche Behandlung, Hyposensibilisierung, begonnen haben, helfen den Allergikern nur Medikamente und Schutzmaßnahmen gegen die akuten Beschwerden.
Akut-Medikamente rechtzeitig einnehmen
Betroffene sollten in jedem Fall Antihistaminika zu Hause haben. Das sind anti-allergische Arzneien, die relativ schnell wirken, in rund 10 bis 15 Minuten. Diese Präparate sollten Allergiker nehmen, bevor es richtig schlimm wird. Sind nicht gleichzeitig Augen, Nase und Haut betroffen, können Betroffene Antihistaminika auch gezielt als Spray nur für die laufende Nase oder als Tropfen nur für die gereizten Augen verwenden. Bei wem die Antihistaminika nicht helfen, kann für Augen und Nase nach Beratung mit seinem HNO-Arzt bzw. Allergologen auf Kortison zurückgreifen - als Tropfen, Salbe oder Spray.
Lüften mit Pollengitter
Betroffene sollten außerdem darauf achten, wann der Pollenflug am stärksten ist. Auf dem Land sind Pollen vor allem morgens und vormittags stark verbreitet, zwischen 5.00 und 11.00 Uhr. In dieser Zeit sollten Allergiker das Lüften bleiben lassen. Möchten Sie nicht darauf verzichten, bei offenem Fenster zu schlafen, sind Pollengitter die Lösung. In der Stadt sind die Gitter fast ein Muss, denn dort gebe es keine großen Schwankungen bei der Pollenbelastung während des Tages. Sie werden immer wieder aufgewirbelt durch Autos. Deshalb sollten Allergiker auch Sport an stark befahrenen Straßen meiden und vor dem Sport im Freien anti-allergische Arzneien nehmen. Wer beim Joggen hustet, muss aufpassen: Husten sei das erste Zeichen von beginnendem Pollenasthma. In diesem Fall sollte der Betroffene erst einmal auf den Outdoor-Sport verzichten und eine Immuntherapie in Angriff nehmen.
Mehrheit der Allergiker leidet unter Heuschnupfen
Laut Allergieatlas der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) leidet jeder vierte bis fünfte Deutsche unter einer Allergie, die große Mehrheit der Betroffenen hat eine Pollenallergie. Momentan seien viele Erlenpollen in der Luft, in den nächsten Tagen kommen Birkenpollen, ab Mitte Mai die Gräserpollen hinzu. Quelle: dpa, Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst