2011: Allergiker erwartet ein starker Pollenflug

Auch wenn der strenge Winter den Allergie-Geplagten dieses Mal eine etwas längere Atempause beschert - die Zeit des Heuschnupfens naht: "Weil es so kalt ist, wird sich der Flugbeginn der Haselpollen wohl von Ende Dezember auf Ende Januar verschieben", erklärt Prof. Karl-Christian Bergmann, Vorstand der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst in Berlin. Doch insgesamt erwartet der Experte für 2011 ein stärkeres Pollenflugjahr. Vor allem bei der hochallergenen Ambrosia-Pflanze, aber auch bei der Birke rechnet er mit einem weiteren Anstieg der Pollenflugmenge.

"Absolut gesehen war 2006 bislang das stärkste Ambrosia-Jahr, weil damals aus Ungarn sehr viele Pollen einflogen. Aber was die Ambrosia-Pollen aus dem Inland angeht, da haben wir seit 2007 steigende Tendenz", berichtet Prof. Bergmann. Während die Birke sonst nur in den "geraden" Jahren verstärkt Pollen produziert, muss für 2011 mit einer Ausnahme gerechnet werden. "Aus verschiedenen Gründen werden Birkenpollen wahrscheinlich später, dafür aber massiver fliegen", so der Fachmann. Nur Gräser- und Roggenallergiker dürfen sich entspannen: "Seit Jahren geht ihre Pollenmenge zurück, weil viele Wiesen früh genug gemäht werden."

2011 werden vom Polleninformationsdienst erstmals zwei weitere Pollenarten berücksichtigt: Esche und Glaskraut (lat. Parietaria officinalis). Letzteres wandert seit einigen Jahren aus Italien verstärkt ein, wo es bereits viele Allergien hervorruft. "Es dauert meist so zwei bis vier Jahre, bis sich in der neuen Umgebung erste Heuschnupfenfälle zeigen", sagt Prof. Bergmann. Anders als beim Ambrosia, das auch durch Vogelfutter verbreitet wurde, ist beim Glaskraut einzig die Klimaerwärmung schuld an der Ausdehnung der Pflanze gen Norden.

Insgesamt zeigt sich seit Jahren die Tendenz, dass der Pollenflug in Deutschland nicht nur früher beginnt, sondern auch länger andauert. Im Winter bleiben so oft nur noch wenige Wochen vom Verschwinden der letzten Gräser- und Brennesselpollen bis zum Flugbeginn von Erle und Hasel.

Quelle: dpa Bildquelle: pixelio.de

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